Montag, 22. Mai 2017

"Es ist nur ein Film ... ": Das Omen, Trump und andere Plagen

Keine Angst, es ist nur ein Film!  Bildquelle: blue-ray.com


Die älteren unter uns und jene, die sich auch Horrorklassiker ansehen, werden sich an den Film "Das Omen" (1976), dem einige Fortsetzungen sowie Remakes und Prequels folgten, erinnern, vielleicht mit einem Schaudern. Meine Erstsichtung erfolgte im zarten Alter von 10 Jahren gemeinsam mit einer um einige Jahre älteren Freundin, die der Film ebenso ängstigte, sodass wir so manche Szene dank eines über den Fernseher geworfenen Tuches nicht angeschaut haben. Die minutenlange bloße Geräuschkulisse machte den Abend aber nicht weniger gruselig.

Eindringlich aber die Geschichte: Satans Sohn gelangt via Trick (inkl. Mord? Ist er doch ein Mörder von Anfang an, vgl. Joh 8,44 ) bei der Geburt in die Familie Thorn, sein "Vater" beginnt eine politische Karriere. Kann er dem "Sohn" so den Weg an die Macht ebnen? 

Dass die Politik selten dem Guten dient, darf als Binsenweisheit gelten. Und ist sie selbst nicht böse, so widersetzt sie sich dem Übel auch nicht, wäscht allenfalls ihre Hände in Unschuld (so Pilatus, Mt 27,24). 

Feigheit? Willfährigkeit? Unwissenheit? Härte?
Wofür steht Pilatus?
Bildquelle: LDS.org
Wir kennen solche Gestalten aus unserer Tagespolitik zur Genüge. Wenn sie sich wieder einmal rechtfertigen, sie hätten es nicht gewusst, sie wären nicht informiert gewesen, etwas wäre nicht absehbar gewesen.

Glaubt ihnen nicht! Sie wissen, was sie tun, sie wissen, wofür sie ihre Hände aufhalten. Sie wurden eingesetzt als Marionetten, gut bezahlt, aber moralisch beliebig bis niederträchtig. Wundert euch nicht, dass die Dümmsten hohe Ämter besetzen! Seid euch sicher, sie sitzen nicht zufällig dort. Sie aber haben ihren Lohn bereits bekommen!

"Die Politik ist eine Hure", sagte ein Landtagsabgeordneter einst in illuminiertem Zustand zu mir. Ich nickte, ob meiner Jugend. Heute weiß ich: Die Politik ist das Bordell. Die Hure war er.

Wenn die Welt böse ist, wenn das Prinzip, das die Welt am Laufen hält, böse ist, wenn das Böse der Fürst dieser Welt ist, wer kann sich dann in der Politik behaupten? Ohne an dieser Stelle zu fragen, ob das Böse, ob Satan ein Geschöpf Gottes ist, mit der Freiheit, uns zu verderben, aber stets doch ein Geschöpf des Vaters bleibend, oder ein Gegen-Gott, ein im Ringen um unsere Seelen eigenständig, aus sich selbst heraus agierendes Wesen, was religiös einen Dualismus bedeuten würde, müssen wir davon ausgehen, dass die Finsternis, von der Jesus sprach (z. B. Joh 8,12), nichts anderes als unsere Welt ist. Wir wandeln in Finsternis, umringt von Lüge, Verderbnis und Tod und haben nur einen einzigen Ausweg, der uns den Korridor zum Vater leuchtet. 
Wie viel Licht lässt du in deinem Leben zu?

Du spürst doch, wie verkommen die Welt ist. Das Gute daran: Je dunkler es ist, desto besser kannst du das Licht erkennen!
Du erkennst doch den Gegensatz: nichts Wahres kann gelogen sein, keine Lüge ist wahr. Wer behauptet, alles sei relativ, ist ein Lügner. Wenn ein Teil gelogen ist, wie viel ist der Rest dann wert? Wenn du die Wahl hast und sie erkennst, wirst du nicht das Licht wählen?


Franz Delitzsch, bedeutender protestantischer Theologe des 19. Jahrhunderts, trug seinen Studenten auf, am Ende ihres Werkes stets Christus zu verherrlichen. Wir können das angepasst auch für unser eigenes Tun heranziehen, uns öfter fragen: unser Alltagswerk, wie würde Jesus das kommentieren?


Der Trump-Vater schaut bissl grantig.
Drückt die Kippa zu sehr auf die Föhnfrisur? 
Bildquelle: orf.at
Zurück zur Politik, deren Berichterstattung mich heute an "Das Omen" erinnert hat. Israel ist für die Weltpolitik von größter (nicht nur symbolischer) Bedeutung (und ist es auch für die Franchise von "Das Omen"). US-Präsident Trump besuchte Israel, welches er "liebe", ließ sich als Christ (?) mit Kipa an der Klagemauer ablichten. Trump gehört natürlich zu den Jahwe-Christen, die das Alte Testament vom Neuen nicht zu unterscheiden wissen, und eine Kipa wird im Hause Trump wohl auch stets wo herumliegen bzw. aufzutreiben sein - dem Schwiegersohn sei Dank. Israel ist ein Land, das für unsere Verhältnisse wenig laizistisch ist. Die Religion spielt in der Politik eine unverhältnismäßig große Rolle für ein angeblich "westlich orientiertes" Land. So ist beim Staatstermin natürlich auch ein Rabbi nicht weit
.
"Klage nicht und frage nicht, was alles dir fehlt"
Bildquelle: T-online.de
Dieser ist übrigens Rabbi David Lau, wenn ich ihn am Foto richtig erkenne, der dem ultra-orthodoxen Flügel nahesteht und unter anderem deswegen für Unmut sorgte, weil er die Jugend lieber beim thoralesen sehen würde als beim basketballschauen, das ganze verbunden mit wenig dezentem Rassismus (Rabbi Lau in der Kritik).

Süßer Fratz! (am Foto links)
Bildquelle: hollywoodreporter.com








Die Figur des Schwiegersohns, Jared Kushner, erinnerte mich schon im Wahlkampf an Damien aus "Das Omen". Im Hintergrund, aber im Kommen, gut erzogen, vorbildlich zum Herzeigen. Zudem mit einem gut gefüllten Konto und der Absicht, sich gar ein zweites Konto anzuschaffen. Was für ein Schwiegersohn! Da darf die Tochter schon mal konvertieren. Eine Bilderbuchfamilie bietet aber natürlich nicht nur einen potenziellen "Damien", mindestens ein zweiter geht sich locker aus. Spross Barron (nomen est omen? Bitte die Bedeutung des Namens selbst googlen, das glaubst du mir nie!) schaffte es bisher, von den Neid- und Hassartikeln der Trump-feindlichen Medien ausgespart zu werden. 


Gut inszeniert wird das Schauspiel auf der Weltbühne. Ronald Reagan war eine ehrliche Lösung, der Schauspieler als Politiker. Die Laiendarsteller wirken aber ebenso auf die Zuseher. Wie sie alle jubeln und buhen, je nachdem, ob ihr Liebling der Star sein darf, oder zum Bösewicht oder Verlierer wird. 

Erinnerst du dich, wie du als Kind  bei Filmen und Serien mitgefiebert hast? 

Merkst du, dass du dich heute nicht mehr ganz so dafür begeistern kannst? Seit du weißt, dass dir hier nur etwas präsentiert wird, dass es ein neben und hinter der Kamera gibt, das man dir nicht zeigt, von dem du aber irgendwann erfahren hast? Würde es dich überraschen, wenn das nicht nur auf die Scheinwelt des Filmes zutreffen würde?

Nein! Doch! Ohh!






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